Die Situation vor Ort

Zahlreiche Tierschutzvereine und Tierheime haben es sich zur Aufgabe gemacht, für Hunde aus Tierheimen und Tötungsstationen im Ausland ein neues Zuhause zu suchen. Viele Tierheime in Deutschland nehmen Vierbeiner aus Rumänien, Spanien, Italien, Griechenland und anderen Ländern auf, da es hierzulande bessere Chancen gibt, ein Zuhause für die Hunde zu finden. 

Doch warum ist das so?

In süd- und südosteuropäischen Ländern ist die Situation der Straßenhunde teilweise sehr schwierig. Die Problematik ist dabei oft sehr ähnlich. In den meisten Ländern gibt es noch Straßenhunde. Das Töten von ihnen ist in vielen Ländern erlaubt (z.B. Slowakei, Rumänien, Ungarn) oder nur regional in einigen Gebieten des Landes verboten (z.B. Spanien). Problematisch ist auch, dass häufig Tierschutzgesetze existieren, die allerdings kaum oder gar nicht umgesetzt werden (können), sodass ihre Existenz allein keinen Unterschied macht (z.B. Italien, Spanien, Rumänien, Griechenland).

Viele dieser herrenlosen Hunde sind krank und unterernährt.

Frei laufende Hunde von Privatpersonen, die nicht kastriert sind, pflanzen sich mit den Straßenhunden unkontrolliert fort. Welpen, die keiner haben möchte, werden ausgesetzt oder zurück gelassen. So schließt sich der Kreis und das Leid der Straßenhunde nimmt kein Ende.

Um das menschengemachte Problem der Straßenhunde zu lösen, gibt es in einigen osteuropäischen Ländern sogenannte Tötungsstationen. Die Tiere werden auf offener Straße teilweise mit grausamen Methoden eingefangen. Viele Kinder sind seitdem Zeugen offensichtlicher Tierquälerei geworden. Die Folgen solcher potenziell traumatisierender Erlebnisse für die Entwicklung der Kinder sind noch nicht abzuschätzen.

In Rumänien wurde in 214 ein Gesetz eingeführt, nach dem Straßenhunde eingefangen, in öffentliche Tierheime gebracht und nach einer Frist von zwei Wochen getötet werden dürfen. Seit Einführung des Gesetzes wurden neben den herrenlosen Tieren auch Tausende frei laufende Hunde, die einen Besitzer haben, getötet.

Auch in Ungarn werden streunende Hunde eingefangen und in „staatliche Einrichtungen zur Seuchenbekämpfung“ verbracht. Werden diese nicht von einem Besitzer abgeholt dürfen die Tiere auch hier nach 2 Wochen getötet werden. Getötet wird mit T61 (ohne Narkosemittel), was zu Atemlähmung und schrecklichen Krämpfen bis zum Tod führt, teilweise wird erschossen, aufgehängt oder erschlagen.

In den Tötungen ist die Art der Unterbringung und die Versorgung der Hunde nicht maßgebend. Die Hunde können froh sein wenn sie gefüttert werden; medizinische Betreuung erhalten sie nicht. Tote Tiere, halbverhungerte Hunde, misshandelte Hunde – wer einmal in einer Tötungsstation war vergisst diese Eindrücke sein Leben lang nicht.

Das Einfangen und Töten von Straßenhunden ist nicht nur grausam, sondern auch sinnlos. Ein Gebiet kann immer eine gewisse Menge an Tieren fassen. Werden vermehrt Tiere getötet, werden die ehemals besetzten Ressourcen wie Platz- und Futterangebot für neue Tiere frei. Als Folge erhöht sich die Geburtenrate und es wandern Tieren aus der Umgebung zu. Um die hohe Anzahl an Straßentieren langfristig und tierschutzgerecht zu verringern, sind andere Lösungen nötig – wie das Konzept „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“.

Leider ist das sogenannte stattliche „Stray-Dog-Management“ und das Betreiben von Tötungsstation zu einem Geschäftskonzept  in vielen Ländern geworden. Hierbei werden pro gefangenem Hund entsprechende Pauschalen abgerechnet – unter anderem für das Einfangen, die Unterbringung, die Versorgung, die Kastration und das Töten der Hunde. Für die Betreiber der Einrichtungen ist das ein lukratives Geschäftsmodell, denn in den meisten Fällen werden die Hunde in den Tötungsstationen unter widrigsten Bedingungen eingesperrt und weder ausreichend ernährt noch medizinisch versorgt. Die eingenommenen Gelder verschwinden in dunklen Kanälen, kommen jedoch so gut wie nie den einzelnen Tieren zugute.

Als EU-Mitgliedstaat erhält Rumänien zweckgebundene und nicht zweckgebundene Subventionen für verschiedenste Bereiche. Ein Teil dieser Gelder fließt in das Straßenmanagement und die Abfallwirtschaft, wozu auch das sogenannte Stray-Dog-Management zählt – also das Einfangen und gegebenenfalls Töten von Hunden in städtischen Einrichtungen. Somit unterstützt die EU, wenn auch nicht direkt, den verabscheuungswürdigen Umgang Rumäniens mit seinen Hunden und das massive Leid der Tiere.

Weitere Infos findest du auf deinen Seiten des Deutschen Tierschutzbundes, bei PETA und der Tierhilfe Hoffnung

„Einfangen, Kastrieren, Freilassen“

Um der Überpopulation und das damit verbundene Elend der Straßentiere dauerhaft zu vermindern, sind tiergerechte Lösungen notwendig: So können Hunde und Katzen gebietsweise eingefangen und in einem Tierschutzzentrum oder Kastrationszentrum medizinisch versorgt, geimpft, kastriert, gekennzeichnet und anschließend an ihrem angestammten Platz wieder freigelassen werden.

Es gibt wissenschaftliche Studien, erfolgreiche Beispiel Projekte und ein Gesamtkonzept zur Umsetzung die von dem Deutschen Tierschutzbund und der Tierhilfe Hoffnung gesammelt und erstellt wurden und die belegen das die aufgeführten „Trap-Neuter-Vaccinate-Release“ TNVR®-Maßnahmen die tierschutzgerechte und nachhaltige Lösungen für die Straßentierproblematik sind. 

Die Umsetzung eines Gesamtkonzepts sieht den Umbau von staatlichen Tierheimen und Tötungsstationen zu Tierschutzzentren oder Kastrationszentren vor. Auch wenn zunächst hohe Kosten zu erwarten sind, lässt sich anhand eines Beispiels zeigen, dass die langfristige Methode TNVR® über die Jahre deutlich weniger Budget erfordert, als der bisherige Weg.

Aufgrund der aktuellen rechtlichen Situation ist kein Freilassen der Tiere nach der Kastration möglich, daher transportieren die Tierheime vor Ort Hunde aus ihren Einrichtungen in deutsche Tierheime und an deutsche Vereine, um sie hier in Familien zu vermitteln. Das ist solange nötig, bis die Lage vor Ort geklärt ist, Tötungen nicht mehr erlaubt sind, das Freilassen ermöglicht wird und die freigelassenen Hunde vor Ort durch Futterstellen betreut werden.

Nachhaltiger Tierschutz

Uns und unseren Partnerorganisationen vor Ort ist es wichtig dass, im Rahmen der finanziellen Mittel, nachhaltiger Tierschutz vor Ort stattfindet durch Tierschutzprogramme, Kastrationen, Bildungsarbeit und Lobbyarbeit in der Politik. Nur so können langfristige Lösungen gefunden werden, um das Leid der Tiere zu minimieren. 

Unser Partnerverein Tierhilfe Hoffnung geht mit gutem Beispiel voran. Der Verein betreibt die Smeura in Pitesti/ Rumänien mit über 6.000 Hunden und 200 bis 450 Katzen und trägt den traurigen Titel größtes Tierheim der Welt. Der Verein engagiert sich vorbildlich in Politik, Jugendarbeit und trägt mit kostenlosen Kastrationskampagnen für die rumänische Bevölkerung zum Tierschutz in Rumänien bei.

Für diese wichtige Arbeit wurden sechs ehemalige Rettungswagen zu Kastrationsmobilen umgebaut. Mit diesen fahren die Mitarbeiter vor Ort in die umliegenden Städte und Dörfer, um der Bevölkerung vor Ort kostenlose Kastrationen für Ihre Tiere anzubieten.

Ein weiterer wichtiger Baustein für Nachhaltigen Tierschutz ist die Aufklärungsarbeit der Tierschützer von morgen.

Unser ungarischen Partnertierheim Fehérvári Állatotthon in Székesfehérvár ist regelmäßig mit Tieren an öffentlichen Plätzen und Märkten zu finden um die Menschen aufzuklären und besucht regelmäßig Schulklassen mit den Tieren um der nächsten Generation den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren beizubringen.

Ein weiterer wichtiger Baustein für Nachhaltigen Tierschutz ist die Aufklärungsarbeit der Tierschützer von morgen.

Unser ungarischen Partnertierheim Fehérvári Állatotthon in Székesfehérvár ist regelmäßig mit Tieren an öffentlichen Plätzen und Märkten zu finden um die Menschen aufzuklären und besucht regelmäßig Schulklassen mit den Tieren um der nächsten Generation den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren beizubringen.

Dein Weg zum Tierschutztier aus dem Ausland

Suchst du ein Tierschutztier besuche am besten ein Tierheim oder einen Tierschutzverein in deiner Nähe.

Unser Verein ist sowohl in Deutschland als auch im Ausland im Tierschutz tätig. Wir nehmen Hunde aus Deutschland auf und haben auch im Ausland, hauptsächlich in Ungarn, Bulgarien und Rumänien, Partnertierheime mit wir schon viele Jahre zusammenarbeiten.

Vor Ort Betreuung

Wir können nicht garantieren, dass sich ein Hund unter neuen Lebensbedingungen genauso verhält wie in unseren Partnertierheimen, dennoch versuchen unsere Tierschutzkollegen die Tiere bestmöglich vorzustellen.

Der Vorteil an der Adoption über eine Pflegestelle in Deutschland ist, dass du den Hund vorher gut kennenlernen kannst. Unser Verein arbeitet ausschließlich mit geeigneten, privaten Pflegestellen. So merkt man schnell, ob die Chemie zwischen Mensch und Tier stimmt.

Wir können dir nur abraten ein Tier direkt aus dem Ausland zu adoptieren; suche dir einen Verein, der dich und das Tier in den ersten Wochen betreuen kann und im Notfall auch unterstützt und vor Ort einen Ansprechpartner für dich hat. Siehe hierzu auch die Informationsbroschüre des Deutschen Tierschutzbundes Auslandstierschutz – worauf muss ich achten wenn ich mich für ein Haustier aus dem Ausland interessiere?

Zusätzlich überprüfen Tierheime und Tierschutzvereine durch Vor- und Nachkontrollen, ob sich Mensch und Tier miteinander wohlfühlen und stehen bei Problemen jederzeit als Ansprechpartner bereit.

Wir ersetzen keinen qualifizierten Hundetrainer, jedoch stehen wir gerne mit Rat zur Seite. Auch sind unsere Schützlinge durch den Schutzvertrag ihr Leben lang abgesichert; sollte dir etwas zustoßen oder du, so sehr du es auch versuchst, deinem Tier nicht mehr gerecht werden wollen wir so gewährleisten, dass dein Tier den bestmöglichen Platz erhält und nicht im nächsten Tierheim landet oder zum Wanderpokal wird.

Sind Hunde aus dem Ausland traumatisiert und ängstlich?

Sicher haben viele Hunde im Auslandstierschutz Schlimmes erlebt – vor allem dann, wenn sie auf grauenvolle Weise von städtischen Hundefängern gefangen wurden und unter schlimmsten Bedingungen in Tötungsstationen auf den Tod gewartet haben. All das macht etwas mit der Seele der Tiere, denn jeder Hund spürt, was an diesen grauenvollen Orten auf ihn wartet. Aus diesem Grund sollten wir Menschen uns immer wieder vor Augen halten, dass jeder Hund aus dem Ausland seine eigene Geschichte mit sich bringt.

Dennoch können die seelischen Wunden der Tiere in vielen Fällen wieder heilen. Nicht jeder Vierbeiner aus dem Ausland ist ein Angsthund, und nicht jeder hat ein schlimmes Trauma, über das er nicht hinwegkommt. Wie bei uns Menschen ist jeder Charakter verschieden, und jede Seele verarbeitet Erlebnisse anders. So lohnt es sich in manchen Fällen, Hundetrainer hinzuzuziehen, die uns helfen, mit positiver Bestärkung an den „Problemen“ zu arbeiten.

Wir sollten versuchen, bestimmte Verhaltensweisen des Vierbeiners nachzuvollziehen, Rücksicht auf die individuelle Geschichte des Hundes nehmen und verstehen, was er uns erzählen will. Oft führen Zeit und Ruhe zu einer schnellen Veränderung bei den Tieren und bieten den nötigen Rahmen, damit die Hunde von Tag zu Tag mehr Vertrauen aufbauen können. Sie spüren, dass von nun an alles besser wird – bei dem einen dauert es vielleicht länger, bei dem anderen nur wenige Sekunden.

Lasse dich nicht davon abschrecken, dass Hunde aus dem Tierschutz eine Vergangenheit haben. Wenn du den Vierbeiner im Tierheim oder in der Pflegestelle kennenlernst, merkst du meist schnell, ob ihr gut zueinander passen. Freue dich darauf, dem Hund ein glückliches Zuhause zu schenken und ihm viel Neues und Schönes zu zeigen. Unzählige Menschen haben bereits einen Hund aus dem Ausland adoptiert und es nicht bereut.

Quelle: https://www.peta.de/themen/hunde-aus-dem-ausland/