Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Adoption.
- Warum ein Tier aus dem Tierschutz?
- Wer kann eine Fellnase adoptieren?
- Welche Voraussetzungen braucht ein Hund?
- Was ist vor der Adoption zu bedenken?
- Was kostet die Adoption?
- Wie läuft die Adoption von einer Pflegestelle ab?
- Wie läuft die Direktadoption ab?
- Warum werden in der Selbstauskunft so viele persönliche Informationen abgefragt?
Warum ein Tier aus dem Tierschutz?
Du rettest gleich zwei Hundeleben
Laut Schätzungen der Tierschutzorganisation PETA werden jährlich rund mehrere Hunderttausend Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben. Dort warten diese dann auf ein neues Zuhause. Hilfst du einem Hund aus dem Tierheim, rettest du womöglich zwei Hundeleben: Du bietest dem einen ein neues, sicheres Heim und schaffst Platz für einen neuen Hund, der so eine Chance erhält.
Eine zweite Chance
Warum ein Hund im Tierschutz landet, ist nicht immer eindeutig. Viele sind entlaufen oder wurden ausgesetzt. Oft ist auch der ehemalige Halter verstorben. In jedem Fall geben Sie dem Hund eine zweite Chance auf ein gutes, artgerechtes Leben.
Die Situation für Hunde in Tierheimen im Ausland ist noch dramatischer: So sind beispielsweise die Tierheime in Rumänien und Ungarn regelrechte Orte des Todes für die Vierbeiner. Das Leben der Tiere ist geprägt von Leid, da sie oft nicht angemessen versorgt werden. Die beengte Haltung mit vielen Artgenossen in deutlich zu kleinen Käfigen oder Zwingern und der ständige Hunger führen oftmals zu Aggressionen unter den Hunden.
Viele Tiere erleiden Bisswunden, die jedoch nie medizinisch versorgt werden. Das tagtägliche Leid in den Tierheimen führt bei zahlreichen Hunden zum Tod. In vielen Ländern werden Hunde, die nicht vermittelt wurden, nach einer bestimmten Frist auf grausame Weise in Tötungsstationen umgebracht.
Für jeden was dabei
Unser Pflegestellen kümmern sich aufopferungsvoll um ihre tierischen Schützlinge. Sie kennen ihre Tiere ganz genau und können deshalb sehr gut einschätzen, welches Tier zu welchem Interessenten passt.
Auf Basis deiner Vorstellungen und Wünsche versucht unsere Team dir Tiere vorzuschlagen, von denen sie denken, dass Ihr gut zusammen harmoniert. Jedes Tier ist so einzigartig wie Du selbst und das wird natürlich bei der Vermittlung berücksichtigt.
Der Vermittlungsprozess kann deshalb etwas aufwendiger erscheinen als der Kauf eines Tieres über das Internet oder den Zoofachhandel. Doch nur so ist die Chance am größten, dass sich beide – Mensch und Tier – auf Dauer wohlfühlen.
Keine Unterstützung unseriöser Züchter
Die Hundezucht kann mitunter ein grausames und profitorientiertes Geschäft sein. Rassehunde werden manchmal unter nicht artgerechten Bedingungen von sogenannten Verehrern großgezogen und dann für viel Geld verkauft. Wenn Du einen Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause bietest, unterstützt du keine unseriösen Hundezüchter. Doch Obacht, auch im Tierschutz gibt es schwarze Schafe. Worauf du bei einem Tierschutzverein achten solltest erfährst du hier.
Wer kann eine Fellnase adoptieren?
Grundsätzlich kann jeder offenherzige und verantwortungsvolle Mensch ein Tier bei sich aufnehmen. Natürlich gibt es ein paar Voraussetzungen, die unbedingt gegeben sein müssen, zum Beispiel ausreichend Zeit, die passenden örtlichen Gegebenheiten oder auch das finanzielle Budget für die Versorgung des Tieres.
Welcher Voraussetzungen braucht ein Hund?
Einige grundlegende Voraussetzungen haben wir die in dem Beitrag „Wer kann eine Fellnase adoptieren“ genannt.
Manche Voraussetzungen sind abhängig von der individuellen Geschichte des Tieres. Wenn du deinen „Favoriten” bei uns entdeckt hast, besprechen wir gemeinsam alles, was du über ihn und seine Haltung wissen musst.
Was ist vor einer Adoption zu bedenken?
Eine Adoptions-Entscheidung ist weitreichend. Es ändert nicht das ganze Leben – aber definitiv einen großen Teil!
Bitte bedenkt, dass die Anschaffung eines Tieres nicht nur für euch selbst betrifft sondern auch eure Familie, den Freundeskreis und manchmal sogar Nachbarn und die Arbeitsstelle.
Um Mensch und Tier vor bösen Überraschungen zu bewahren: Bitten trefft eine Adoptions-Entscheidung niemals voreilig oder rein emotional. Dafür gibt es einfach im Vorfeld zu viel zu klären.
Wir wollen euch definitiv nicht abschrecken ein Tier aufzunehmen, bitte bedenkt aber VOR der Adoption einige wichtige Punkte:
- Passt das Tier zu dir, deine Lebensumständen? Das Leben mit Tier wird definitiv ein anderes sein wird also ohne. Das gilt für deinen gesamten Tagesablauf und viele deiner bisherigen Gewohnheiten. Sehr hilfreich können auch Gespräche mit anderen (erfahrenen) Hundehaltern sein.
- Wie stehen deine engsten Familienangehörigen und Freunde zu deiner Entscheidung? Sind sie bereit, sie mitzutragen? Vielleicht sogar mit helfender Hand wenn nötig? Sind Allergien bei mir oder in der Familie bekannt?
- Passt das Tier zu deinen Wohnverhältnissen? Es sollte grundsätzlich „tiergerecht“ sein. (D)ein Tier benötigt gewiss kein Königreich; bestimmte Voraussetzungen müssen aber durchaus gegeben sein.
- Falls du zur Miete wohnst: Wie ist die Tierhaltung in deinem Mietvertrag geregelt? Dein(e) Vermieter(in) durchaus auch ohne das generell Verbot der Haustierhaltung die Haltung einschränken oder an bestimmte Bedingungen knüpfen.
- Außerdem: Freundliche Vorab-Gespräche mit den unmittelbaren Nachbarn sind zwar nicht verpflichtend, für ein harmonisches Miteinander aber ungemein förderlich. Vor allem wenn es in den ersten Tagen noch nicht perfekt klappt.
- Ist sichergestellt, dass du finanziell auf Dauer für dein neues Familienmitglied aufkommen kannst? Geld ist nicht alles, aber auch die Fellnasen leben nicht nur von Luft und Liebe.
Es kommt einiges zusammen: Einmalkosten wie z.B. Schutzgebühr, grundlegende Ausstattung wie Hundebett, Sicherheitsgeschirr, Leine, Napf, Spielzeug, ggf. Auto-Transportbox/-gitter. Fixkosten wie Futter, Impfungen, Parasitenschutz, Kotbeutel, Hundesteuer, Hunde-Haftpflichtversicherung usw. und „unplanbare” Tierarztkosten.
Der Deutsche Tierschutzbund stellt eine informative Broschüre zur Verfügung Welches Tier passt zu mir?
Was kostet die Adoption?
Jede seriöse Tierschutzorganisation oder -einrichtung erhebt im Rahmen der Vermittlung und Adoption von Tieren eine Gebühr, die sogenannte Schutzgebühr. Diese stellt zum einen eine sinnvolle finanzielle Hürde dar und verhindert oder erschwert unüberlegte Adoptionen zum Schaden des Tieres. Zum anderen ist sie ein (kleiner) Beitrag zur Finanzierung unserer Tierschutzarbeit. Für die Versorgung und die medizinische Behandlung unserer Tiere entstehen im Vorfeld weit aus mehr Kosten als die Summe, die die Schutzgebühr abdeckt.
Hier eine kleine Übersicht mit den Grundkosten, die für jeden Hund anfallen:
- Impfung/en
- Wurmkur/en
- Floh-/Zeckenmittel
- Microchip inklusive Implantierung
- EU-Heimtierausweis
- Kastration (bei Hunden ab 12 Monaten)
- Bluttests
- Transportkosten inkl. TRACES-Anmeldung
- Futter
Dies ist nur eine kleine Übersicht. Weitere Kosten, wie Näpfe, Decken, Halsbänder, Leinen, Transportboxen, Fahrtkosten zum Tierarzt und weitere tiermedizinische Untersuchungen, sind nicht in der Schutzgebühr enthalten und werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Schutzgebühr ist eine Mischkalkulation verschiedenster Kostenpunkte und hilft lediglich, uns über Wasser zu halten, sodass wir die Tierschutzarbeit fortsetzen können. Meistens reicht nicht einmal das aus, weswegen wir für jede einzelne (auch noch so kleine) Spende dankbar sind.
Die Schutzgebühr ist kein Kaufpreis, denn sie dient nicht dem Zweck, Geld zu verdienen; alle unsere Mitstreiter in Deutschland arbeiten zu 100% unentgeltlich ehrenamtlich und zahlen viele Dinge privat. Es geht auch nicht darum einen Betrag für ein Tier festzulegen und damit Geld zu verdienen. Egal ob alt, jung, gesund oder krank — jedes Tier ist gleich viel wert. Wir versuchen unser Möglichstes, um jedem Tier, das unsere Hilfe benötigt, diese auch zu geben. Die Schutzgebühr ist eigentlich eine Aufwandsentschädigung.
Die Einnahmen aus den Schutzgebühren sind nach dem Sozialprinzip aufgebaut: die jungen und gesunden Hunde, für die weniger Kosten nötig sind, tragen nach dem Sozialprinzip die alten, kranken oder nur schwer vermittelbaren Hunde mit. Die komplette Schutzgebühr wird für unsere Tierschutzarbeit verwendet.
Bereit für deinen Tierschutzhund?
Unsere Hunde sind alle gechipt, geimpft, entwurmt, mit einem Spot On behandelt und – sofern vom Alter und medizinischer vertretbar – kastriert. Alle Details zu den einzelnen Tieren findest du immer auf der jeweiligen Profilseite des Tieres. Wenn du dich für eines unserer Tiere interessierts fülle bitte unsere Selbstauskunft aus!
Wie läuft die Adoption von einer Pflegestelle ab?
Nachdem du die Selbstauskunft ausgefüllt hast und der Hund nicht bereits reserviert/vermittelt* ist meldet sich einer von unserem Team um dich telefonisch kurz kennen zu lernen. Nach einem positiven Telefonat wird ein Termin zum ersten Kennenlernen der Fellnase auf der Pflegestelle ausgemacht. Nach deinem Besuch freuen wir uns über Feedback deinerseits ob du dir eine Zukunft mit dem jeweiligen Vierbeiner vorstellen kannst. Auch befragen wir natürlich unsere erfahrenen Pflegestellen wie du mit dem Tier harmoniert hast.
Wenn alle Beteiligten positives Feedback zurückmelden gibt es noch eine letzte „Hürde“, ein Besuch bei dir vor Ort. In und um unsere Region führen wir diese selbst durch. Solltest du von weiter weg kommen versuchen wir eine qualifizierte Person zu finden. Wenn du also bereits Kontakt zu Tierschutzvereinen, Tierheimen oder Hundetrainern hattest lass uns das gerne vorab wissen!
Nach positiver Vorkontrolle wird dir das Tier inkl. Pass und ggfs. Utensilien (je nach Absprache) gegen Unterzeichnung unseres Schutzvertrages und Barzahlung unsere Schutzgebühr (abhängig vom Alter/Zustand des Hundes) übergeben und ihr könnt gemeinsam eure Geschichte schreiben!
*Sobald ein Hund reserviert oder vermittelt ist aktualisieren wir zeitnah die Seite des Hundes, jedoch kann es immer mal zu Überschneidungen kommen
Wie läuft die Direktadoption ab?
Und warum wir meistens davon abraten
Der Ablauf ist identisch mit der Adoption von einer Pflegestelle – Selbstauskunft ausfüllen, Telefongespräch, Vorkontrolle sowie Schutzvertrag und Schutzgebühr. Der Grundlegende Unterscheid ist, dass der Hund noch im Ausland ist. Du wirst vorab umfangreich aufgeklärt um den Einzug möglichst unproblematisch zu gestalten. Bitte beachte dass ein Hund der aus einem Partnertierheim kommt und eventuell noch nie in einem Haus gewohnt hat ggfs. besondere Anforderungen und auch Geduld an dich stellt. Dafür muss die ganze Familie zu 100% bereit sein. Zudem kann bei manchen Hunden einfach in einer Tierheim Situation nicht vollständig geklärt werden ob ein „normales“ Familienleben zu dem Tier passt; man muss also im Endeffekt geduldig und für alles bereit sein. Es ist völlig klar dass das nichts für Jedermann/frau ist. Auch erleben wir immer dass Hunde „per Foto“ bestellt und im Voraus bezahlt in einem unpassenden Umfeld landen – diese Menschen melden sich dann nämlich bei uns und Fragen nach Unterstützung nachdem sie von dem eigentlich vermittelnden Verein im Stich gelassen wurden.
Wir haben die Erfahrung gemacht das es von Vorteil für Mensch und Tier ist das über eine Pflegestelle mit Bleibe-Option zu handhaben. Der Ablauf ist identisch mit dem der Pflegestelle/Adoption nur fungierst du nicht sofort als Übernehmer des Hundes. Du kannst in einer 2-wöchigen Probephase herausfinden ob du und dein Vierbeiner gut zueinander passen. Der Hund ist während dieser Zeit für dich reserviert, stellst du fest dass der Hund zu dir passt, kannst du ihn adoptieren. Stellst du fest, dass der Hund nicht zu dir passt kommt er in die Vermittlung. So fungierts du als „normale“ Pflegestelle bis der Hund ein neues Für-Immer-Zuhause gefunden hat.
Solltest du noch nicht bereit sein einen Hund direkt aus dem Ausland/Tierheim ein Zuhause zu bieten entscheide dich lieber einen Hund von einer Pflegestelle vor Ort zu adoptieren. Hier konnten sich die Hunde schon ein Stückweit das Leben im Haus mit Menschen gewöhnen.
Warum werden in der Selbstauskunft so viele persönliche Informationen abgefragt?
Gehen wir das Ganze einmal durch
Deine Wohn- und Familiensituation muss das Tierheim/der Tierschutzverein kennen, um beurteilen zu können ob ein Tier und wenn ja, welches Tier in dieser Umgebung leben kann. Eine große Dogge passt eher nicht in ein kleines Appartement. Eine Katze mit Freigangs-Wunsch kann nicht in eine Stadtwohnung neben einer Hauptverkehrsstraße einziehen. Eine unverträgliche oder ängstliche Katze sollte nicht in einen lebhaften Haushalt mit vielen Menschen oder anderen Tieren. Ein Hund, der jung und aktiv ist, passt nicht in einen Haushalt, in dem er viele Stunden am Tag allein in einer Wohnung bleiben muss
Auch weitere Punkte sind entscheidend für eine erfolgreiche Vermittlung: Erlaubt ein Mietvertrag keine Tierhaltung oder liegen Tierallergien bei Familienmitgliedern vor, ist die Vermittlung zum Scheitern verurteilt. Wünschen die Kinder sich ein Tier, ist trotzdem der Erwachsene zuständig, vor allem wenn das Interesse schwindet oder die Kinder nach Schulabschluss fortziehen. Haben die Eltern selbst keinen Tierhaltungswunsch, wird das schwierig. Neben all der Freude, die ein Haustier macht, es kostet auch Geld – mit Anschaffungs- und Futterkosten ist es bei Weitem nicht getan, das muss jedem bewusst sein. Hinzu kommt, dass auch eine Betreuung bei Urlaub oder Krankheit gewährleistet sein muss.
All diese Fragen sind notwendig, um das perfekte Tier für Dich zu finden und zu verhindern, dass es wieder abgegeben wird, weil es dann plötzlich doch nicht passt. Es ist elementar, dass das zukünftige Zuhause so genau geprüft wird. Die Tierschutzmitarbeiter wollen, dass ihre Schützlinge ein tiergerechtes Leben führen und natürlich soll es ein liebevolles Zuhause für immer werden.
Es gibt auch einige Tiere, die Schlimmes erlebt haben, bevor sie ins Tierheim kamen oder traumatisiert sind vom Verlust ihrer gewohnten Umgebung und ihrer menschlichen oder tierischen Familie. Da schauen die Mitarbeiter natürlich genau hin.
Vor diesem Hintergrund verstehst Du vielleicht, warum Dir die Mitarbeiter teils sehr persönliche Fragen stellen müssen und warum zu einem späteren Zeitpunkt auch eventuell ein Besuch bei Dir zu Hause nötig ist.
Bedenke auch, dass Du durch die Beschäftigung mit diesen wichtigen Fragen auch die Gelegenheit bekommst, nochmal alles zu überdenken und zu besprechen. So kannst Du Dir sicher sein, an alles gedacht zu haben, damit es Deinem neuen Liebling auch wirklich gut geht.
Quelle: https://www.tierheime-helfen.de/tiervermittlung