Wildtierbabys gehören (meistens) in den Wald

Aus gegebenem Anlass! Bitte lasst Wildtierbabys im Wald.

Meist ist die Mutter unterwegs auf Futtersuche oder um selbst zu fressen. Wenn ihr euch unsicher seid, googelt nach entsprechenden Wildtiereinrichtungen oder Tierschutzvereinen, sie helfen immer weiter und sind gut vernetzt; können vielleicht sogar selbst agieren oder zuständige Stellen informieren.
Wir sind bspw. meist erreichbar oder rufen zeitnah zurück. Macht einen Screenshot vom genauen Standort und entfernt euch. FASST DIE TIERE NICHT AN, die meisten Wildtiere nehmen ihre Jungen nicht mehr an, wenn eine Menschenhand den Nachwuchs angefasst hat. Lasst eure Hunde an der Leine und lasst sie im Moment nicht in Gebüschen und an Feldrainen schnuppern. Die Rehe sind dieses Jahr ungewöhnlich früh. Da das Gras noch nicht hoch genug ist, um den Nachwuchs zu verstecken, legen sie dies oft an den beschriebenen Orten ab.
Dann folgt das, was wir am Sonntag erlebt haben.

Ein Kitz wurde aufgeschreckt, 1 bis 2 Tage alt. Die Mutter war wohl noch in der Nähe. Wir mussten es aufnehmen da es aus verschiedenen Gründen nicht mehr zurückgeführt werden konnte. Für uns am Wochenende ein riesiger Aufwand; viele gefahrene Kilometer, Telefonate, um Colostrum und Ziegenmilch zu bekommen. Ohne hat das Kitz keine Überlebenschance. Aber die größte Überlebenschance hat es, wenn es von seiner Mutter aufgezogen wird! Das Kitz ist versorgt und in sachkundigen Händen, wir hoffen es überlebt.

Fast zeitgleich kam ein Anruf wegen vermeintlich ausgesetzten Katzenbabys mitten im Wald. Unseren Hinweis – es könnten Wildkatzen sein, Standort schicken und abwarten – hatte man nicht befolgt und die Kleinen mitgenommen.

Gestern sind sie dann zu uns gekommen. Wildkatzen, die als besonders geschützt gelten und deren Entnahme sogar unter Strafe steht.
Die Kleinen zurückbringen, keine Chance, dass die Mutter sie wieder annimmt.
Also wieder stundelange Telefonate, heute gehen die Kleinen in die Wildkatzenaufzuchtstation nach Weilburg. Hätte man unseren Rat befolgt, wären sie jetzt noch da, wo sie hingehören, im Wald. Wir hätten beobachten und eine Kamera aufstellen können, um sicher zu gehen dass die Mutter zurück kommt.
Neben der unnötigen Familientrennung, der geringeren Überlebenschance der Kleinen und dem ganzen zeitlichen Aufwand bringt so eine Aufzucht auch erhebliche Kosten mit sich. Abgesehen davon, dass bspw. Wildkatzenmilch eine ganz spezielle ist, man mit Kuh und Katzenmilch den Kleinen die Darmflora zerrstört, brauchen wir nun wieder literweise Ziegenmilch für das Kitz.

Der Liter kostet ca. 3 Euro; Geld, das wir eigentlich nicht haben und neben Keksen, Kuchen und Nüssen für die Waschbären einfach unsere Möglichkeiten übersteigen.

WIR SIND DRINGEND AUF SPENDEN ANGEWIESEN.

Gerne auch in Form von Naturalien. Ziegenmilch hat hier Priorität.

Noch eine weitere Bitte hätten wir. Wenn wir einen Notruf starten, wie am vergangenen Sonntag, brauchen wir HELFENDE HÄNDE.

Googlen können wir auch. Das hilft in so einem Notfall nicht weiter. Wir brauchen dann Leute, die telefonieren, sich ins Auto schwingen und losfahren, um zu helfen.

DANKE an alle diejenigen die uns immer helfend zur Seite stehen und Freunde und Familie, die sich um unsere eigenen Tiere kümmern, wenn wir „im Einsatz“ sind!

Hier findet ihr einige Informationen was zu tun ist wenn ihr Tierkinder findet: